Günter Grass sorgt sich auf „Der Elephant“ um die Zukunft seines Hauses. In seinem Gedicht „Was gemacht werden muss“ fordert der Literaturnobelpreisträger deshalb seine Frau Ute Grunert auf endlich mit dem Frühjahrsputz zu beginnen.
Warum schweige ich, verschweige so lange
was offensichtlich ist und noch immer nicht
vollbracht wurde, am Ende des Winters
auf den nun der Frühling folgt.
Der Lenz er klopft endlich an die Tür
nach den harten Wochen voller Kälte;
drum wird es Zeit, dass das Haus wieder
seinen alten Glanz bekommt.
Die Fenster, durch die ich nicht hindurch
sehen kann, wollen geputzt werden,
befreit vom Dreck des alten Jahres.
Die Böden gehören geschrubbt und die
Regale mit meinen Werken und auch die Preise,
die ich bekam für mein Lebenswerk gehören
entstaubt und gereinigt.
Es sind die Verhältnisse auf den Straßen
die zulassen, das die alten Reifen herunter
kommen von meinem Wagen und
die Sommerreifen aufgezogen werden.
Auch die Seite des Hauses die dem Wind
und dem Regen ausgesetzt ist, tagtäglich,
die Wand sie gehört dringend neu
gestrichen in frischen Farben.
Und nicht zuletzt der Garten, wo die
milden Temperaturen die ersten Knospen
sprießen lassen; er gehört in Form gebracht
bevor alles verwildert und verwuchert.
Aber warum schwieg ich so lange,
weil ich meinte, dass du die Arbeit von alleine
siehst und ich damit beschäftigt war
die Welt vor Israel zu warnen und mich als
Opfer zu fühlen.
Günter Grass
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