Der Schwächste fliegt (nach Hause)

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Klum: „Heute habe ich leider kein Asyl für dich!“

Das Flüchtlingsproblem ist endlich gelöst: Was die Poltik verschlafen hat, muss natürlich mal wieder das Privatfernsehen ausbügeln. In einer neuen Show erwartet die Zuschauer Spiel, Spaß und Spannung – und sie können sogar noch entscheiden, wer raus muss aus der Festung Europa

Asylflut im schönen Europa. Immer mehr Flüchtlinge aus Kriegs und (Wirtschafts-)Krisengebieten drängen in die EU. Doch wohin mit all den Asylbewerbern? Die Mühlen der heimischen Bürokratie mahlen nur langsam: Bis der Asylbescheid entschieden ist, vergehen oft Jahre. Jahre in denen sich Viele viel zu gut integrieren, ja sogar bald besser Deutsch sprechen als so mancher Einheimischer.

Einen neuen Vorstoß wagt jetzt die Privatwirtschaft. Schon jetzt bewachen private Sicherheitsdienste erfolgreich Asylzentren. Warum also nicht auch die Asylverfahren privatisieren? Um das Ganze auch für die Bevölkerung attraktiv zu gestalten, ist nun die erste Asylwerber-Casting-Show geplant. Neben der Fachjury (Klum, Bohlen, Naidoo, Söder) soll mit dem Zuschauer-Voting auch ein basisdemokratisches Element in den Auswahlprozess miteinfließen.

Tausende Flüchtlinge treten in mehren Runden gegeneinander an, um sich das ersehnte EU-weite Bleiberecht zu erkämpfen. Neben verschiedenen Geschicklichkeitsspielen fließen natürlich auch Aussehen, Gesanges-Performance und sportliche Leistungen (deutsches Olympiateam 2016!) in die Wertung mit ein.

„Seit einigen Jahren versuchen wir mit Castingformaten wie „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ oder dem „Dschungelcamp“ der unüberblickbaren Masse an B-, C- und Doppel-D-Promis Herr zu werden. Ich sehe die deutschen Privatsender daher durchaus in der Lage auch jetzt mit der Flut an Asylwerbern umzugehen!“, so ProSiebenSat1-Programmchef Peter-Peer Verso.

Und auch wer keinen der begehrten Bleibeberechtigungen erkämpfen kann, muss nur bedingt traurig sein. Tolle Trostpreise, wie von Wolfgang Joop designte Kostüme für das Überleben zuhause, Schwimmwesten (für den nächsten Versuch) oder Wörterbücher Paschtunisch-Ungarisch (für Dublin-II Rückführungen) helfen über die Enttäuschung hinweg. Besonders süße Minderjährige werden sogar von Bundesmutti Angela Merkel zum Abschied gestreichelt.

Bildquelle:DrCliff, CC BY 2.0

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