Nachdem die Kanzerfrage in der SPD in den letzten Monaten nicht grundlegend geklärt werden konnte, entscheidet man sich offensichtlich zu drastischen Maßnahmen: Der Kreis der drei gehandelten Kandidaten soll offenbar geschlossen werden. Aus der Troika Gabriel, Steinbrück, Steinmeier soll ein Polittausendsassa entstehen. Durch ein kompliziertes operatives Verfahren sollen die Spitzenpolitiker zu einem Wesen zusammengeführt werden, und so ein mehrbeiniges Politschwergewicht bilden.
Die Reihenfolge der Koppelung soll jedoch noch offen sein, weil man sich noch uneinig sei, wer die besten Führungsqualitäten (vorne) mitbringt, wer der beste Mann fürs Grobe (hinten) ist, und welcher der drei Kandidaten den Zusammenhalt zwischen den Genossen am besten verkörpert (Mitte).
Durch diese drastische Maßnahme hofft man sämtliche Kompetenzen und Eigenschaften auf eine Person konzentrieren zu können. Frank-Walter Steinmeier weiß: „Die Politik braucht unterschiedliche Typen: die Rampensau, den Nachdenklichen, den eher Bauchgesteuerten und hoffentlich auch den, der mit Augenmaß eine gerade Furche zieht.“
Eben solche Grundtypen will man nun anscheinend im Projekt „Political Centipede“ vereinen.
Als Reihenschaltung der deutschen Sozialdemokratie will man gegen das Merkel bei der nächsten Kanzlerwahl antreten. Während etwa in der Union die CDU im Wahlkampf jederzeit Störfeuer aus der eigenen bayrischen Schwesterpartei fürchten muss, will die SPD den Vorteil genießen mit einer gemeinsamen Stimme (vorne) sprechen zu können.
Bildquellen: Arne Müssler,cc; BlackIceNRW,cc; Dienemann,cc
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